INFORMATION ZU DEN ROHSTOFFEN VON VERPACKUNGEN AUS WELLKARTON
Oensingen, im Januar 2022
- LUIS FLORES
- GIUSEPPE DE MASI
- CYNTHIA UELLIGGER
- PATRICK KUHN
Geschätzte Kundin, geschätzter Kunde,
Das Jahr 2021 war geprägt vom Vor und Zurück der Pandemie. Zwar setzte mit der durch die Impfungen gegen das Coronavirus eine weltweit rasche Wiederbelebung der Wirtschaftsdynamik ein, doch folgten Störungen von Lieferketten sowie Engpässe bei Produktions- und Transportkapazitäten.
Die Konsequenz ist eine anziehende Inflation in Europa. Viele Unternehmen wie wir haben die Krise genutzt, um Betriebsabläufe effizienter zu gestalten und damit wo immer möglich die Betriebskosten zu senken. Aber so wie sich die Energie- und Rohstoffpreise erhöhen, reicht das bei weitem nicht.
Europa erlebt einen beispiellosen Anstieg der Energiepreise. Das hat auch mit dem «Covid-Aufschwung» zu tun. Aber nicht nur. Auch Naturkatastrophen und Mutmassungen spielen eine Rolle. Auch bei unserem wichtigsten Rohstoff, dem Papier, schiessen seit Monaten die Preise in die Höhe. Zusätzlich belasten erhebliche Energiepreissteigerungen alle Hersteller von Wellkartonrohpapieren und damit auch uns als Verarbeiter von diesen Rohstoffen.
Wir produzieren seit Monaten mit Hochdruck, um den Kundenwünschen, trotz aller genannten Herausforderungen, gerecht zu werden. Insbesondere mit Blick auf saisonale Spitzen wie das Weihnachtsgeschäft haben wir uns so gut es geht auf die derzeitige Ausnahmesituation eingerichtet.
Wellkarton als umweltfreundliches Verpackungsmaterial erfreut sich einer immer stärker werdenden Nachfrage. Eigentlich eine sehr positive Entwicklung. Dennoch gerät unsere Branche aktuell in immer grössere Bedrängnis, insbesondere durch die nicht enden wollende Preissteigerung bei unserem wichtigsten Rohstoff, dem Wellkartonrohpapier. Seit etwas mehr als einem Jahr, September 2020, sehen wir uns mit einer noch nie erlebten Entwicklung konfrontiert. Wir sprechen bei Recyclingpapieren im Zeitraum von September 2020 bis September .2021 von einer Preissteigerung von 60 % und ein Ende ist nicht abzusehen.
Dieser Wert ist für Unternehmen wie uns ein massgeblicher Indikator. Wellkartonverpackungen bestehen je nach Einsatzgebiet durchschnittlich zu 80 % aus Recyclingmaterial. Der deutsche Wirtschaftsdienst EUWID hat ausgerechnet, dass auch beim gewichteten Gesamtpreisniveau für Wellkartonrohpapier, das alle Wellkartonspezifikationen bzw. -sorten berücksichtigt, im Zeitraum von September 2020 bis September 2021 eine zusätzliche Kostenbelastung von rund+ 52 % zu verzeichnen ist.
Diese für uns belastende Situation steht im Zusammenhang mit wirtschaftlichen Nachwirkungen seit Ausbruch der Pandemie. Während zurückliegender Lockdown-Phasen wurde weniger Altpapier bei gewerblichen Anbietern gesammelt, was zu einer Verknappung und einem Anstieg der Altpapierpreise führte. Zusätzlicher Druck kam in den letzten Monaten mit den steil nach oben zeigenden Kurven bei den Energiepreisen für Gas, Heizöl u. a.
Die aktuelle Marktlage ist in diversen Bereichen – nicht nur bei Wellkartonrohpapieren – derartig von Rohstoffknappheit geprägt, dass viele Kunden ihr Bestellverhalten bereits angepasst und früher agieren. Den extremen Kostendruck, dem wir nun schon seit vielen Monaten ausgesetzt sind, können wir nicht im eigentlich wirtschaftlich notwendigen Umfang weitergeben.
Wir suchen mit unseren Kunden den Dialog, um dieser Kostenexplosionen bei Wellkartonrohpapieren, Logistik/Transport und Energie-Preisen entgegentreten zu können und unsere Lieferbereitschaft sicherstellen zu können.
Trotz aller dieser genannten Herausforderungen bleibt die Zuversicht.
Für Ihr Vertrauen danken wir Ihnen sehr und wünschen Ihnen einen guten Start ins Jahr 2022, alles Gute und Gesundheit.
Freundliche Grüsse
BOURQUIN SA UND BRIEGER VERPACKUNGEN