EnVogue: Wann haben Sie sich mit dem Thema das erste Mal auseinandergesetzt?

MD: 2017 wurde mir klar, dass wir alle etwas gegen diese Missstände tun können, gegen die Art, wie wir unsere Lebensmittel auswählen und konsumieren. Als Unternehmer mit Leib und Seele habe ich sodann versucht, eine andere Lösung auf den Markt zu bringen – eine Lösung, die sowohl die Konsumenten als auch die Produzenten zufrieden stellen würde.

EnVogue: Sie rufen bei Ihren Lieferanten sozusagen die Bestellungen der Kundinnen und Kunden noch am selben Tag der Lieferung ab, um nur das mitzunehmen, was unbedingt notwendig ist. Wie organisieren Sie so einen Service «ohne» Lagerbestand?

MD: Diese Organisation funktioniert schon seit drei Jahren, sie ist also erprobt. Wir rufen täglich unsere Produzenten an, um zu erfahren, was sie anzubieten haben, und wir überlegen, wie wir unsere Tageskörbe optimal zusammenstellen können. Das heisst: Wir stellen jeden Tag die Körbe entsprechend dem Tagesangebot zusammen, wobei die Mengen entsprechend der Grösse des Korbes festgelegt werden. Schon klar, ein bisschen rechnen muss man können!

EnVogue: Was zeichnet UglyFruits mit dem Bio-Körbe-Versand aus?

MD: Wie gesagt: Unser Ziel ist es, Bio-Lebensmittel für alle zugänglich zu machen (finanziell und in Bezug auf die Lieferung) und gleichzeitig die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren. Unser Heimlieferservice für Bio-Körbe ist nicht nur ethisch wertvoll, sondern auch für seine einfache und flexible Nutzung bekannt. Unsere Körbe zeichnen sich auch durch die Vielfalt ihrer Produkte aus: Im Durchschnitt beinhalten sie zwischen 10 und 12 verschiedene Obst- und Gemüsesorten! Darüber hinaus veröffentlicht unser Team regelmässig Rezepte mit dem Obst und Gemüse der Woche.

EnVogue: Auf Ihrer Homepage sprechen Sie über den «massgeschneiderten Korb». Was bedeutet für Sie eine «massgeschneiderte Wellkartonbox»?

MD: UglyFruits bietet vier verschiedene Grössen von Körben an – je nachdem, ob Sie eine kleine oder grosse Familie haben.

EnVogue: Obst und Gemüse muss schön sein, sonst wird es von den Supermärkten abgelehnt. Dabei ist krummes Obst und Gemüse genauso lecker und genauso gesund. Aber das Auge «isst» mit. Was konkret unternimmt die Initiative UglyFruits, um das Bewusstsein bezüglich Food Waste in der Gesellschaft zu ändern?

MD: Wir betonen alle Vorteile der Bevorzugung von Produktqualität und Ethik. Die Konsumenten wissen, dass sie durch den Kauf bei UglyFruits zu einer nachhaltigen Wirtschaft beitragen:
· Das gekaufte Obst und Gemüse ist 100 % biologisch, 100 % frisch und 100 % saisonal.
· Die Produzenten werden zu einem fairen Preis bezahlt
· Wir kaufen die unverkauften Lebensmittel am Morgen der Lieferung: keine Lagerbestände, weniger oder kein Abfall!
· Die Verpackungen sind optimiert, kunststofffrei und vollständig recycelbar.
· Wir sind der einzige Vermittler zwischen Ihnen und den Produzenten.
UglyFruits wählen heisst, extrem kurze Verteilwege wählen!

Wir geben regelmässig Ratschläge für einen ökologisch verantwortungsvolleren Lebensstil und vernetzen Sie mit Schweizer und globalen Initiativen, die die Welt wirklich verändern. Es ist sinnvoll, dass wir eine offene Tür für andere Möglichkeiten sind, das Richtige zu tun.

EnVogue: Wir leben gerade in schwierigen Zeiten; Covid-19 hat den Alltag aller stark verändert. Wie geht UglyFruits damit um?

MD: Es war eine herausfordernde Zeit! Wir haben unsere gesamten Prozesse überprüft, um zu gewährleisten, dass alle unsere Kunden schnellstmöglichst mit der gleichen Servicequalität beliefert werden. Jeden Tag standen wir vor neuen Herausforderungen und wir sind sehr stolz darauf, dass wir in der Lage waren, den Kurs zu halten und den Menschen, die uns in diesen schwierigen Zeiten brauchten, zu helfen.